Aktuelles
Feierstunde im Beirat des sozialpädagogischen Fanprojektes FANport Münster: Am 7. Februar 2019 verlieh Michael Gabriel, Sprecher der Koordinationsstelle der Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend, dem FANport erneut das Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“.
„Inzwischen gibt es bundesweit 58 Fanprojekte, weitere sind in Planung“, so Gabriel über die Etablierung dieser Sozialen Arbeit in seiner Festrede. „Wohl keine andere pädagogische Institution wird derart intensiv und vielschichtig geprüft wie ein sozialpädagogisches Fanprojekt.“ „Das Qualitätssiegel bedeutet nicht nur eine Wertschätzung unserer Arbeit, sondern ist auch eine Bestätigung unserer Wirksamkeit“, so der Soziologe und Leiter der Einrichtung, Edo Schmidt. „Seit 2011 sind wir bemüht, jungen Menschen am Preußenstadion und bei Auswärtsspielen unsere Hilfe und Unterstützung anzubieten. Seither haben viele junge Münsteraner*innen unsere Anlaufstelle aufgesucht und unsere Angebote wahrgenommen.“ (mehr …)
Die Karlsruher Fanszene und das Fanprojekt Karlsruhe startet jedes Jahr zu Weihnachten die Aktion Moser hilft!, bei der unter anderem durch eine Bechersammelaktion Spenden für Hilfsbedürftige gesammelt werden. Sophia Gerschel spricht im Interview auf DFB.de über die Benefizaktion und beleuchtet andere soziale Projekte der Fanszene. Die 33 Jahre alte Soziologin und Kriminologin ist seit nun fast zehn Jahren hauptamtliche Mitarbeiterin des Fanprojekts Karlsruhe und gibt tiefere Einblicke in die Arbeit mit aktiven Fußballfans. […] (mehr …)
Sexismus, sexualisierte Belästigung und Gewalt sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, mit dem ebenso „der Fußball“ konfrontiert ist. In der breiten Öffentlichkeit wird dies z.B. durch sexistische Spruchbänder, aber auch durch besonders gravierende Vorfälle, wie einer Vergewaltigung in einem Sonderzug, sichtbar. Doch auch systematische Ausschlüsse aufgrund des Geschlechts, herabwürdigende Äußerungen oder vermeintlich „gut“ gemeinte Aktionen des Vereins finden sich in und um die Stadien wieder. (mehr …)
Ist es im letzten halben Jahr doch rauer und lauter um den Fußball geworden, so wünschen wir uns für das nächste Jahr eine Besinnung auf die wesentlichen Herausforderungen und Möglichkeiten im Fußball. Heimkurven und Gästeblöcke sollten von Fans mit Leben, Gesang und Fankultur gefüllt sein und nicht „leergefegt“ verstummen. Jeder Fan soll sich in aller Ruhe eine Wurst holen können, ohne SEK neben dem Ketchup-Spender. Um Verhaltensweisen zu verändern sollte man nicht die Haftstrafe als erstes sondern als letztes Mittel verlangen. Einen Dialog sollte man so führen, dass auch alle Meinungen und Partner zu Wort kommen und angehört werden. Themen wie Sexismus und sexualisierte Gewalt sollten ernst genommen und offen besprochen werden. Neue Ideen wie beispielsweise kalte Pyrotechnik muss Beachtung geschenkt und diskutiert werden. Dialogstrukturen, die schon bestehen und die ein oder andere Situation schon lösen konnten, müssen gelebt und gepflegt werden. Eskalation, Ignoranz, Repression, Konfrontation und Schuldzuweisungen haben noch nie zu einem Kompromiss geführt. (mehr …)
Der Lehrstuhl für Kriminologie der Ruhr Universität Bochum führt in dieser Form erstmalig ein Forschungsprojekt zu Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamte durch.
Online Fragebogen zu physischer und psychischer Gewalt: www.kviapol.rub.de
Interview mit dem Kriminologen Prof. Dr. Tobias Singelnstein (Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie der Universität Bochum) auf Spiegel Online.de (mehr …)
[…] „In der Aufarbeitung der Vorfälle kritisieren die Verantwortlichen des Clubs und des Fanladens St. Pauli den Einsatz von Pfefferspray in einem geschlossenen Zugwaggon durch die Polizei während einer Auseinandersetzung zwischen mitreisenden St. Pauli-Fans und Polizeibeamten sowie das spätere, stundenlange „Einkesseln“ von rund 250 Fans als unverhältnismäßig. Darüber hinaus kritisieren Verein und Fanladen die Tatsache, dass eine große Gruppe für das vermeintliche Fehlverhalten Einzelner in Sippenhaft genommen worden ist.“ […]
stpauli-fanladen.de/stellungnahme
Fanprojekt Berlin
[…] „Die aus dem Eingreifen der Polizei resultierenden gewalttätigen Ausschreitungen und massiven Sachbeschädigungen durch Hertha-Fans verurteilen wir aufs Schärfste. Allerdings müssen wir an dieser Stelle sicherstellen, dass die Fans zu keinem Zeitpunkt mit Eisenstangen auf Polizisten losgegangen sind. Vielmehr wurden die in der Fanszene üblichen langen, dünnen Plastikrohre als Wurfgeschosse verwendet. Unserer Meinung nach hätte eine auf Deeskalation setzende Polizei-Einsatzstrategie eine so brisante Situation gar nicht erst entstehen lassen. Wir teilen die Ansicht, dass Stadien keine rechtsfreien Räume sind und sein dürfen, sehen im konkreten Fall die Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes allerdings nicht gewahrt. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass Polizeigewalt nicht dazu beiträgt, das Verwenden von Pyrotechnik im Stadion wirksam einzudämmen oder gar zu verhindern.“ […] (mehr …)
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) gratuliert den frisch gebackenen Preisträger*innen des diesjährigen Julius-Hirsch-Preises, mit dem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) jedes Jahr Organisationen und Einrichtungen auszeichnet, die sich in besonderer Weise für soziale Projekte und Initiativen rund um den Profi- und Amateurfußball mit großem Erfolg und mit einem entsprechenden Engagement einsetzen.
„Dass gleich zwei Fanprojekte in den Genuss kommen, für ihre Erinnerungsarbeit bzw. ihre Mitarbeit an den prämierten Projekten geehrt zu werden, zeigt sehr deutlich, wie gewissenhaft sich die Kolleg*innen ihrer Aufgabe stellen, gemeinsam mit Fußballfans die Vergangenheit nicht ruhen zu lassen und an das Unrecht im NS-Staat zu erinnern“, so die Sprecherin der BAG der Fanprojekte Sophia Gerschel. „Ich kenne die Kolleg*innen an den Standorten Berlin und Bochum gut und weiß um ihr soziales Engagement und ihre Fähigkeit, gemeinsam mit den Fans ihrer Bezugsvereine etwas Positives zu gestalten, was mit dieser Ehrung durch den DFB nun auch über ihre Standorte hinaus Beachtung findet“, so der Co-Sprecher der BAG Christian Helbich. (mehr …)
Fußball in NRW ist mehr als Bratwurst, Bier und Torjubel – im Rahmen der 3. Fußballkulturtage präsentieren die fünfzehn sozialpädagogischen Fanprojekte NRWs ein vielfältiges Programm mit engem Sachbezug zum König Fußball. Das Programm ist so bunt und vielfältig wie der Fußball selbst: vom unterhaltsamen Kneipenquiz, über Vorträge, Diskussionen und Hörspiele werden aktuelle Ausstellungen sowie Filme und Kinovorführungen gezeigt. Angesprochen werden Fußballfans jeglicher Couleur – Fans, aktive Kicker, Schüler und Interessierte, die Veranstaltungen sind für jeden offen und kostenlos zugänglich.
Kulturveranstaltungen sind fester Bestandteil der Fanprojektarbeit. Mit den Fußballkulturtagen NRW öffnen die Fanprojekte ihr (Bildungs-)Angebot für ein breiteres Publikum. Insgesamt 21 Veranstaltungen bieten viel Platz für gesellschaftsrelevante und sportpolitische Themen. In Bochum wird z.B. im Kunstmuseum die Ausstellung „Fan.Tastic Females“ gezeigt, eine Wanderausstellung über weibliche Fußballfans in Europa, die erst kürzlich in Hamburg feierlich eröffnet wurde. Im Düsseldorfer „Haus der Jugend“ wird auf der hauseigenen Bühne das Theaterstück „Wir gegen die Anderen“ aufgeführt, ein Stück mit den thematischen Schwerpunkten Rassismus, Gruppenzwang und Gewalt, aktueller könnte der Bezug zur Realität nicht sein. Des Weiteren beschäftigen sich der Beitrag „Testosterongesteuert“ und ein Vortrag von Balian Buschbaum mit Geschlechtervielfalt und Diskriminierung – Themen, die in der medialen Berichterstattung über den Fußball ansonsten deutlich weniger Raum einnehmen.
Traditionell spielt auch der Film eine große Rolle im Rahmen der Fußballkulturtage. Neben aktuellen Beiträgen wie der Schweizer Komödie „Flitzer“, die in Oberhausen und Gelsenkirchen läuft, gibt es auch internationale Inhalte. „Abdo – der Film“ berichtet von Ultras aus Ägypten, „Forever Pure“ ist ein Festivalbeitrag aus Israel, zu dem jeweils auch die Regisseurin anwesend sein wird. Nicht weniger interessant sind die angebotenen Ausstellungen „Flucht, Migration & Fußball“, „Kicker, Kämpfer & Legenden – Juden im deutschen Fußball“ und „Fußball im Nationalsozialismus“. Weitere Lesungen, das traditionelle Kneipenquiz, eine Stadionführung und ein Hörspiel für Kinder in den Räumlichkeiten der Manuel Neuer Kids Foundation in Gelsenkirchen runden das Programm inhaltlich ab.
Das vollständige Programm der 3. Fußballkulturtage NRW finden Sie anbei, unter folgendem fussballkulturtage-nrw.de/programm
„Bettina Bundszus-Cecere, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Beiratsmitglied des Lernort Stadion e.V., begrüßte gemeinsam mit Christian Hüneburg, Vorstandsmitglied von Hansa Rostock e.V., die rund 70 Gäste. Neben musikalischer Begleitung und Talkrunden mit den Projektverantwortlichen berichtete Frau Bundszus-Cecere vom Besuch der Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey in der BildungsArena Eintracht Frankfurt vergangenen Monat. Das bundesweite Projekt Lernort Stadion hat auch im Ministerium überzeugt. „Lernort Stadion ist ein Projekt, dass es Jugendlichen ermöglicht, Freundschaft, Zusammenhalt und Fairplay zu lernen. Werte, die in unserer Gesellschaft, auch aufgrund aktueller Ereignisse, notwendig sind.“, so Bettina Bundszus-Cecere.“
www.dfl-stiftung.de/rostocker-abend