erstellt am: 20 Apr, 2016 | Kategorie(n): Projektarbeit

LAG-NRW organisiert erfolgreiche Fortbildung zur Gedenkstättenarbeit

Die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus ist ein wichtiges Element der politischen Jugendbildung – auch in den Angeboten der Fanprojekte. Welche Rolle die Gedenkstättenarbeit dabei spielen kann war Thema einer Fanprojektfortbildung.

Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora liegt in der Nähe von Nordhausen in Thüringen, also ganz buchstäblich mitten in Deutschland und aus allen Regionen der Republik gut erreichbar. Das Museum mit der Dauerausstellung wurde 2005 neu erbaut, die Gedenkstätte bietet ein umfangreiches Programm für politische Jugendbildung – für die Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in Nordrhein-Westfalen (LAG) waren das perfekte Voraussetzungen für die Fortbildung zum Thema Gedenkstättenarbeit. Insgesamt 17 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fanprojekte nahmen an der Fortbildung am 8. und 9. März teil.

Die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus, die Auseinandersetzung mit heutigen Erscheinungsformen von Rechtsextremismus und Antisemitismus sind fester Bestandteil der Fanprojektarbeit, auch Besuche von Gedenkstätten gehören dabei nicht selten zum Angebot.

Kernstück der Fortbildung war ein ausführlicher Rundgang durch die Gedenkstätte Mittelbau-Dora mit dem Besuch der Dauerausstellung sowie der Stollen, in denen die Häftlinge ab August 1943 Zwangsarbeit verrichteten. Errichtung und Auflösung des Lagers, die Beteiligung von Tätern, Mitttätern und Zuschauern sowie die Biografien ehemaliger Häftlinge sind die thematischen Schwerpunkte, unter denen die Geschichte von Mittelbau-Dora mit verschiedenen museumspädadogischen Methoden aufbereitet wird.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer galt es in der Fortbildung, vom eigenen Anschauen und der eigenen Betroffenheit den nächsten Schritt zu vollziehen, nämlich die Frage nach der Vermittlung dieser Inhalte für jugendliche Fußballfans zu diskutieren. Dabei gab Brita Heinrichs, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte, nicht nur hilfreiche Informationen, sondern auch wertvolle Denkanstöße. So konnte die Gruppe in Diskussionen neue Ideen für die Einbeziehung von Gedenkstättenarbeit in die Fanarbeit sammeln und entwickeln.

Gedenkstättenbesuche sind bereits heute Teil des Angebots von Fanprojekten für jugendliche Fans. So steht bei organisierten Auswärtsfahrten nach München häufiger ein Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau, die Führungen mit dem Schwerpunkt Fußball anbietet, auf dem Programm. Einen solchen Fußballbezug gibt es in Mittelbau-Dora nicht, die Jugendgruppen können hier jedoch vielfältige Angebote der politischen Bildung wahrnehmen, thematische Schwerpunkte von Führungen werden auf Hintergrund und Interessen ausgerichtet. Ein nahegelegenes Jugendgästehaus bietet zudem kostengünstige Unterkunft. Diese Rahmenbedingungen sowie die zentrale Lage der beeindruckenden Gedenkstätte sind günstige Voraussetzungen für die Einbindung in die Bildungsangebote der Fanprojekte, Anregungen und Grundlagen hat die Fortbildung der Landesarbeitsgemeinschaft geliefert. „Wir wollen der Gedenkstättenarbeit einen festen Platz in der Fanarbeit geben“ summiert Patrick Arnold von der LAG die gemeinsame Fortbildung.

www.buchenwald.de


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