erstellt am: 5 Okt, 2018 | Kategorie(n): BAG Allgemein

Fanprojekte gratulieren den Julius-Hirsch-Preisträger*innen 2018

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) gratuliert den frisch gebackenen Preisträger*innen des diesjährigen Julius-Hirsch-Preises, mit dem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) jedes Jahr Organisationen und Einrichtungen auszeichnet, die sich in besonderer Weise für soziale Projekte und Initiativen rund um den Profi- und Amateurfußball mit großem Erfolg und mit einem entsprechenden Engagement einsetzen.

„Dass gleich zwei Fanprojekte in den Genuss kommen, für ihre Erinnerungsarbeit bzw. ihre Mitarbeit an den prämierten Projekten geehrt zu werden, zeigt sehr deutlich, wie gewissenhaft sich die Kolleg*innen ihrer Aufgabe stellen, gemeinsam mit Fußballfans die Vergangenheit nicht ruhen zu lassen und an das Unrecht im NS-Staat zu erinnern“, so die Sprecherin der BAG der Fanprojekte Sophia Gerschel. „Ich kenne die Kolleg*innen an den Standorten Berlin und Bochum gut und weiß um ihr soziales Engagement und ihre Fähigkeit, gemeinsam mit den Fans ihrer Bezugsvereine etwas Positives zu gestalten, was mit dieser Ehrung durch den DFB nun auch über ihre Standorte hinaus Beachtung findet“, so der Co-Sprecher der BAG Christian Helbich.

„Auch den Akteur*innen des Kreisligisten SC Aleviten Paderborn gebührt Anerkennung für ihr Engagement, mit dem sie Antisemitismus im Fußballalltag begegnen und zeigen, dass jede*r etwas gegen Diskriminierung im Alltag tun kann“, so Helbich weiter. Gemeint ist das Projekt des Amateurclubs, Jugendfahrten für sozial benachteiligte Jugendliche zu Erinnerungsorten in Polen zu organisieren und dort Erinnerungs- und Recherchearbeit sowie einen Jugendaustausch mit polnischen Jugendlichen zu organisieren. Der Vereinsvorsitzende Verani Kartum sagt hierzu: „Wir wollten unseren Jugendlichen ein Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame europäische Zukunft ermöglichen.“ Die Jury des Julius-Hirsch-Preises verlieh für dieses soziale Engagement des Amateurvereins den ersten Preis.

Den zweiten Preis erhielt der Bundesligist Hertha BSC Berlin und eben das Fanprojekt sowie andere Beteiligte des Projektes „Aus der eigenen Geschichte lernen“, in dem das Schicksal von Vereinsangehörigen erforscht wurde, die zu Opfern des Nationalsozialismus wurden. Hierzu fand eine mediale Aufbereitung statt, zudem Gedenkstättenfahrten mit jugendlichen Fußballfans sowie Zeitzeugengespräche. „Die Auszeichnung stellt eine schöne Anerkennung des gezeigten Engagements dar, vor allem jenes der zahlreichen Hertha-Fans, die in ihrer Freizeit oder im Urlaub mit uns unterwegs sind“, freute sich Ralf Busch, Leiter des Fanprojektes der Sportjugend Berlin.

Den dritten Preis erhielt das Fanprojekt Bochum für sein Projekt, in der Stadt Erinnerungsorte ausfindig zu machen und diese in einer Broschüre zu dokumentieren. Ausgelöst durch rassistische Vorfälle im Stadion des Zweitligisten VfL Bochum gründete das Fanprojekt die „AG Erinnerungsorte Bochum“. Im April 2018, einen Tag vor der Feier zum 80. Gründungstag des VfL Bochum, erschien die 48-seitige Broschüre „1938 – nur damit es jeder weiß“. Mit diesem Informationsangebot lassen sich nun Touren durch die Ruhrmetropole durchführen, auf denen die NS-Geschichte anschaulich nachvollzogen werden kann.

Die Ehrung aller Preisträger*innen wird am 18. November 2018 im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund vorgenommen und ist ein starkes Zeichen des DFB zur Stärkung der Zivilgesellschaft, in der Demokratie, Menschenrechte sowie der Schutz von Minderheiten unveräußerliche Werte sind.


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